Die zweite Flugpost-Aushilfs-Ausgabe mit schrägem Steindruck-Aufdruck, Mi.-Nr. 72-83

Der schräg verlaufende Aufdruck wurde in der Druckerei F. W. Siebert, Memel im Steindruck hergestellt.

Die Auflage für die meisten Werten betrug: 120.000 Stück.

Die Mi.-Nr. 79 wurde allerdings nur 7.500 Stück gedruckt.

Die Flugpostmarken waren selbstverständlich auch für gewöhnliche Sendungen zugelassen. Werte aus dem Satz auf echt geflogenen Poststücken sind sehr selten. Die meisten Flugpostbriefe mit der 2. bzw. 3. Flugpostausgabe sind mit dem Sonderflug am 18.10.1922 befördert wurden; insgesamt sollen 1080 Ganzstücke befördert worden sein. Die weiteren Flüge wurden im Jahre 1922 vom 8.5.1922 - 30.9.1922 durchgeführt; zu diesen Flügen sind Flugpostsendungen nur selten mit befördert worden! Bei dem eigentlich Aufdruck gibt es zwei unterschiedliche Aufdrucktypen:

Type A:

  • die untere Schleife des "F" in Flugpost ist 4 mm breit

Type B:

  • die untere Schleife des "F" in Flugpost schwankt zwischen 3,6 und 3,8mm (diese Type kommt nur am rechten Bogenrand, also den Feldern 5,10,15,20,25,30,35,40,45,50,55,60,5,70,75, vor)

 

An Aufdruckfehler sind bekannt:  

  • untere Schleife des "F" von Flugpost in der Krümmung verkürzt (im Michel als "II")

  • spitz auslaufendes "g" in Flugpost; Felder 18,34,48,65,69 (im Michel gelistet als "III")

  • "F" in Flugpost mit kleinem Bruch in der großen Schleife; Feld 26

Es wurde auch eine zweite Platte hergestellt, die aber im Prinzip nur eine nachgearbeitete erste Platte darstellt.

Markenausgabe

Mi.-Nr. 72

40 Pfennig auf 40 c (dunkel) graurot/türkisgrau

ca. Auflage: 120.000 etwa = 1.600 Bogen

Die Felder 66-70 haben den weiten Abstand des Langbalkens zur Währungsbezeichnung "Pfennig" von 2,1 mm statt normal 1,7 mm

Typische Aufdruckfehler sind :

Feld: 18 "g" von Pfennig oben und unten offen, "g" von Flugpost oben spitz Feld: 26 "4" von 40 hat unten abgeschrägten Fuß. Feld: 46-48 Abstand 4-0 eng 1,2 mm statt 1,3 mm Feld: 49 Abstand 4--0 weit 1,5 mm statt 1,3 mm Feld: 50 Abstand 4--0 mittelweit 1,4 mm "1,3 mm

Typische Aufdruckfehler bei den Balken sind:

Feld: 3 Langbalken links diagonal nach unten fallend Feld: 13 Langbalken oben Lochkerbe, 1,5 mm von links Feld: 18 Kerbe oben am linken Ende des Langbalkens Feld: 20 Langbalken oben am rechten Ende von 1,5 mm - 1,0 mm Breite abfallend Feld: 28 Doppelbalken links beschädigt Feld: 30 Doppelbalken innen hohl Feld: 38 Doppelbalken links beschädigt Feld: 41 Langbalken oben rechts auf 1,2 mm Stärke fallend Feld: 44 Langbalken oben 3,5 mm von links mit Spitzkerbe Feld: 51 unterer Doppelbalken oben links mit schräger Spitzkerbe Feld: 61 Langbalken oben mit Kerbe, 8,5 mm von links.

Die Beschädigung der Buchstaben in "MEMEL" treten hier selbstverständlich auch auf!

An Urmarkenbogen sind bisher bekannt:

  • F 2009.31
  • F 2109.31
  • F 2209.31
  • F 2309.31
  • F 3009.31
  • F 4010.31
  • F 5010.31

Mi.-Nr. 73

80 Pfennig auf 45 c dunkelgrün/ultramarin

ca. Auflage: 120.000 etwa = 1.600 Bogen

Die Felder 66-70 haben den weiten Abstand des Langbalkens zur Währungsbezeichnung "Pfennig" von 2,1 mm statt normal 1,7 mm

Typische Aufdruckfehler sind :

Feld: 4; l4 "8" von 80 oben und unten offen Feld: 9; l9 "8" von 80 oben offen und rechte Seite durchbrochen Feld: 12: 28 erstes "M" in MEMEL beschädigt Feld: 13; 26; 46 zweites "E" in MEMEL beschädigt Feld: 13; l8; 48 "g" von Pfennig durchbrochen Feld: 25 "g" in Pfennig unten abgeplattet Feld: 25; 31 erstes "E" in MEMEL beschädigt Feld: 30 Doppelbalken von innen nach außen verdickt zwischen beiden Balken Feld: 54; 59; 61 "0" von 80 oben offen

Typische Aufdruckfehler bei den Balken sind:

Feld: 3 Langbalken links diagonal nach unten fallend Feld: 5 Langbalken, rechtes Ende fast bis nach unten spitz auslaufend (offenbar im Druckverlauf entstanden) Feld: 13 Langbalken oben Lochkerbe, 1,5 mm von links Feld: 18 Kerbe oben am linken Ende des Langbalkens Feld: 20 Langbalken oben am rechten Ende von 1,5 mm - 1,0 mm Breite abfallend Feld: 28 Doppelbalken links beschädigt Peld: 30 Doppelbalken innen hohl Feld: 36 Langbalken unten, 5,5 mm von rechts mit Rundkerbe Feld: 38 Doppelbalken links beschädigt Feld: 41 Langbalken oben rechts auf 1,2 mm Stärke fallend Feld: 44 Langbalken oben 3,5 mm von links mit Spitzkerbe Feld: 51 unterer Doppelbalken oben links mit schräger Spitzkerbe Feld: 61 Langbalken oben mit Kerbe, 8,5 mm von links

An Urmarkenbogen sind bisher bekannt:

  • P 2306.17
  • P 2406.17
  • P 2806.17

Mi.-Nr. 74

1 Mark auf 40 c (dunkel) graurot/türkisgrau

ca. Auflage: 120.000 etwa = 1.600 Bogen

Alle Abstände des Langbalkens zur Wähnungsbezeichnung "Mark" sind normal 1,7 mm weit

Typische Aufdruckfehler sind :

Feld: 25 "k" in Mark; Stamm oben mit fehlendem Ansatz Feld: 28 erstes "M" in MEMEL verletzt Feld: 36; 57 "k" in Mark verletzt Feld: 38 Kerbe in Kugel des "k" in Mark Feld: 49 rechter unterer Anstrich im "k" in Mark durchbrochen Feld: 64 rechter Anstrich vom "k" in Mark verdickt Feld: 67; 72 "L" in MEMEL verletzt Feld: 72 zweites "E" in MEMEL verletzt

An Urmarkenbogen sind bisher bekannt:

  • F 3010.31
  • F 4010.31
  • F 8010.31

Mi.-Nr. 75

1 Mark 25 auf 60 c dunkelgrauviolett/kobalt

ca. Auflage: 120.000 etwa =1.600 Bogen

Alle Abstände des Langbalkens zur Wähnungsbezeichnung "Mark" sind normal 1,7 mm weit

Typische Aufdruckfehler sind:

Feld: 1-25, 31-34 Abstand Mark -- 25 eng 4,0 mm Feld: 2 Langbalken endet rechts mit Knauf Feld: 3 Langbalken links schräg von oben nach unten Feld: 4 Rundkerbe im Langbalken unten; 3,0 mm von links Feld: 6 Langbalken mit Spitzkerbe oben, 7,5 mm von links Feld: 7 Langbalken oben mit Kerbe am rechten Ende Feld: 1 Langbalken oben mit Kerbe; 11,5 mm von rechts Feld: 12 Langbalken oben links abgeschrägt Feld: 25 "k" in Mark oben abgestumpft Feld: 27 "k" in Mark im Verbindungsstrich durchbrochen Feld: 29; 40 Abstand Mark -- 25 weit 4,6 mm (Mi.-Nr. 75 I) Feld: 31 im Langbalken linkes Ende leicht fallend Feld; 32 Stamm des "k" in Mark freistehend Feld: 33 Langbalken links oben leicht schräg Feld: 36 Kugel des "k" in Mark freistehend Feld: 37 "k" in Mark Stamm freistehend, Langbalken rechts mit Höhlung Feld: 44 "k" in Mark Mitte verdickt Feld: 49 "r" in Mark am Stamm links oben mit Auswuchs Feld: 52 "r" in Mark mit freistehender Kugel Feld: 53 Langbalken mit Kerbe oben, 1,0 mm von links Feld: 54 Kugel in "k" von Mark rechts oben mit Kerbe Feld: 65 rechter unterer Auslauf des "k" in Mark verdickt Feld: 67 Verbindungsstrich im "k" von Mark, Mitte durchbrochen Feld: 69 oberer Doppelbalken endet mit Haken Feld: 70 Langbalken mit Rundkerbe oben, 0,5 mm von links

An Urmarkenbogen sind bisher bekannt:

  • D 709.22
  • D 1209.22
  • D 1309.22
  • D 1509.22
  • D 1609.22

Mi.-Nr. 76

1 Mark 50 auf 45 c dunkelgrün/grauultramarin

ca. Auflage: 120.000 etwa =1.600 Bogen

Alle Abstände des Langbalkens zur Wähnungsbezeichnung "Mark" sind normal 1,7 mm weit

Typische Aufdruckfehler sind :

Feld: 1-25,31-34 Abstand eng 4,4 mm statt normal 4,7 mm Feld: 2 Langbalken endet rechts mit Knauf Feld: 3 Langbalken links schräg von oben nach unten Feld: 4 Rundkerbe im Langbalken unten, 3,0 mm von links Feld: 6 Langbalken mit Spitzkerbe oben, 7,5 mm von links Feld: 7 Langbalken oben mit Kerbe am rechten Ende Feld: 11 Langbalken oben mit Kerbe; 11,5 mm von rechts Feld: 12 Langbalken oben links abgeschrägt Feld: 25 "k" in Mark oben abgestumpft Feld: 27 "k" in Mark im Verbindungsstrich durchbrochen Feld: 28 erstes "M" in MEMEL verletzt Feld: 29 + 40 Abstand weit 5,1 mm statt normal 4,7 mm (Mi.-Nr. 76 I) Feld: 31 im Langbalken linkes Ende leicht fallend Feld; 32 Stamm des "k" in Mark freistehend Feld: 33 Langbalken links oben leicht schräg Feld: 36 Kugel des "k" in Mark freistehend Feld: 37 "k" in Mark Stamm freistehend, Langbalken rechts mit Höhlung Feld: 44 "k" in Mark Mitte verdickt Feld: 49 "r" in Mark am Stamm links oben mit Auswuchs Feld: 52 "r" in Mark mit freistehender Kugel Feld: 53 Langbalken mit Kerbe oben, 1,0 mm von links Feld: 54 Kugel in "k" von Mark rechts oben mit Kerbe Feld: 65 rechter unterer Auslauf des "k" in Mark verdickt Feld: 67 Verbindungsstrich im "k" von Mark, Mitte durchbrochen Feld: 69 oberer Doppelbalken endet mit Haken Feld: 70 Langbalken mit Rundkerbe oben, 0,5 mm von links

An Urmarkenbogen sind bisher bekannt:

  • P 2306.17
  • P 2906.17
  • P 3006.17
  • "6" 2606.17

Mi.-Nr. 77

2 Mark auf 1 fr lebhaft bräunlichkarmin/grünlichgelb

ca. Auflage: 120.000 etwa = 1.600 Bogen

Die Felder 66-70 zeigen den Abstand des Langbalkens vur Währungsbezeichnung "Mark" weit mit 2,1 mm statt normal 1,7 mm, aber die "2" ist in diesen Feldern mit der oberen Schleife dicht an die kleinen Doppelbalken gerückt (siehe Mi.-Nr. 77 I)

Typische Aufdruckfehler sind:

Feld: 25 erstes "M" in MEMEL verletzt

Typische Aufdruckfehler bei den Balken sind:

Feld: 3 Langbalken links diagonal nach unten fallend Feld: 5 Langbalken, rechtes Ende fast bis nach unten spitz auslaufend (offenbar im Druckverlauf entstanden) Feld: 13 Langbalken oben Lochkerbe, 1,5 mm von links Feld: 18 Kerbe oben am linken Ende des Langbalkens Feld: 20 Langbalken oben am rechten Ende von 1,5 mm - 1,0 mm Breite abfallend Feld: 28 Doppelbalken links beschädigt Feld: 30 Doppelbalken innen hohl Feld: 36 Langbalken unten, 5,5 mm von rechts mit Rundkerbe Feld: 38 Doppelbalken links beschädigt Feld: 41 Langbalken oben rechts auf 1,2 mm Stärke fallend Feld: 44 Langbalken oben 3,5 mm von links mit Spitzkerbe Feld: 51 unterer Doppelbalken oben links mit schräger Spitzkerbe Feld: 61 Langbalken oben mit Kerbe, 8,5 mm von links

An Urmarkenbogen sind bisher bekannt:

  • F 17011.31
  • F 19011.31
  • F 21011.31
  • F 22011.31
  • F 23011.31
  • O 19011.31

Mi.-Nr. 78

3 Mark auf 60 c (dunkel) grauviolett/kobalt

ca. Auflage: 120.000 etwa = 1.600 Bogen

Alle Abstände des Langbalkens zur Währungsbezeichnung "Mark" sind normal 1,7 mm weit

Typische Aufdruckfehler sind:

Feld: 25 "k" in Mark; Stamm oben mit fehlendem Ansatz Feld: 28 erstes "M" in MEMEL verletzt Feld: 36; 57 "k" in Mark verletzt Feld: 38 Kerbe in Kugel des "k" in Mark Feld: 49 rechter unterer Anstrich im "k" in Mark durchbrochen Feld: 64 rechter Anstrich vom "k" in Mark verdickt Feld: 67;72 "L" in MEMEL verletzt Feld: 72 zweites "E" in MEMEL verletzt

An Urmarkenbogen sind bisher bekannt:

  • D 909.22
  • D 1009.22
  • D 1209.22
  • D 1309.22
  • D 1709.22

Mi.-Nr. 79

3 Mark auf 60 c dunkelgrauviolett/kobalt (Steildruck)

Auflage: 7.500 = 100 Bogen

Der Aufdruck erfolgte auf der III. Platte der Grundmarke Mi.-Nr. 37 (Aufdruck: helltrübrot) am 12.5.1922

Typische Aufdruckfehler sind:

Feld: 48 Langbalken ist nur 25 mm lang statt 28 mm (Mi.-Nr. 79 I - immer zusammen mit III - und es findet sich beim ersten Aufdruck der Urmarke immer ein dicker Druckspieß vor MEMEL!!)

Feld: 75 Langbalken läuft spitz auf der rechten Seite aus

An Urmarkenbogen sind bisher bekannt:

  • I 1506.22
  • I 1906.22

Vorsicht vor Fälschungen bei diesem Wert!

Mi.-Nr. 80

4 Mark auf 2 fr (dunkel) rötlichoranfe/hellgrünlichblau vom 12.5.1922

ca. Auflage: 120.000 = etwa 1.600 Bogen

Der Überdruck erfolgte auf der Urmarke Mi.-Nr.31 II

a.) auf weißgrauem Papier

b.) auf graugelblichen Papier

Typische Aufdruckfehler sind:

Feld: 54 Abstand 4.- mark weit 3,15 mm statt normal 2,8 mm die "4" hat außerdem einen Haken nach oben; (siehe Mi.-Nr.80 I) Feld: 60 Abstand 4.- mark eng 2,6 mm statt normal 2,8 mm Feld: 2 Doppelbalken oben durchbrochen Feld: 12 oberer Teil des Doppelbalkens kurz Feld: 23 Doppelbalken innen rund (hohl)

An Urmarkenbogen sind bisher bekannt:

  • P 1705.17
  • P 1805.17
  • P 2105.17
  • P 2505.17

Mi.-Nr. 81

5 Mark auf 1 fr lebhaft bräunlichkarmin/grünlichgelb

ca. Auflage: 120.000 = etwa 1.600 Bogen

Alle Abstände des Langbalkens zur Währungsbezeichnung "Mark" sind normal 1,7 mm weit

Typische Aufdruckfehler sind:

Feld: 28 erstes "M" in MEMEL verletzt Feld: 4 zweites "M" in MEMEL verletzt Feld: 67; 72 "L" in MEMEL verletzt

An Urmarkenbogen sind bisher bekannt:

  • F 23011.31
  • F 25011.31

Mi.-Nr. 82

6 Mark auf 2 fr (dunkel) rötlichorange/hellgrünlichblau

ca. Auflage: 120.000 = etwa 1.600 Bogen

Alle Abstände des Langbalkens zur Währungsbezeichnung "Mark" sind normal 1,7 mm weit

Typische Aufdruckfehler sind:

Feld: 4 zweites "M" in MEMEL verletzt Feld: 29 erstes "M" in MEMEL verletzt Feld: 67;72 "L" in MEMEL verletzt

An Urmarkenbogen sind bisher bekannt:

  • P 1505.17
  • P 2005.17
  • P 2105.17
  • P 2505.17
  • P 2605.17

Mi.-Nr. 83

9 Mark auf 5 fr schwärzlichblau/hellbraunocker

ca. Auflage: 120.000 = etwa 1.600 Bogen

Alle Abstände des Langbalkens zur Währungsbezeichnung "Mark" sind normal 1,7 mm weit

Typische Aufdruckfehler sind:

Feld: 4 zweites "M" in MEMEL verletzt Feld: 28 erstes "M" in MEMEL verletzt Feld: 67; 72 "L" in MEMEL verletzt

An Urmarkenbogen sind bisher bekannt:

  • F 602.31
  • F 702.31
  • F 23011.31
  • F 25011.31

Fälschungen

Es gibt zwei "Arten" von falschen Aufdrucken auf dieser Serie

  • kopfstehende Aufdruck - diese sind bisher immer falsch gewesen!
  • Aufdruckfälschungen auf Mi.-Nr. 79

Von den Aufdruckfälschungen auf Mi.-Nr. 79 lassen sich einige ohne Probleme aussortieren:

  • Aufdrucke im Buchdruck sind immer falsch!
  • Aufdrucke im Steindruck - farblich und von der Geometrie des Aufdruckes gut getroffen - aber auf falscher Urmarke (Mi.-Nr. 37a!)

  • Aufdrucke im Steindruck mit versetztem Querstrich in "g-p" von Flugpost